Richtigstellung zur öffentlich geäußerten Kritik der vergangenen Monate

Die Destination Wattens im Faktencheck

In den vergangenen Monaten sah sich die Destination Wattens mehrfach, vor allem über Medien (u.a. TT Artikel vom 11.01.2022, ORF Tirol Beitrag und Tirol Heute vom 31.03.2022), mit Behauptungen konfrontiert, die entweder falsch, unvollständig oder aus dem Zusammenhang gerissen waren.

Befremdlich ist, dass diese Behauptungen von Seiten politischer Mandatar*innen des Mitgeselleschafters Marktgemeinde Wattens geäußert wurden, ohne vorab ein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen. Durch dieses Vorgehen wurde die bisherige Arbeit der Destination Wattens ohne Not in Misskredit gezogen.

Für den daraus entstandenen Schaden kann aber nicht die Destination Wattens die Verantwortung tragen, sondern jene Personen, die sich bewusst für diesen Weg entschieden haben.

Nachstehend werden die wesentlichen Kritikpunkte richtiggestellt.

Aussage 1: Die Destination Wattens ist seit Anbeginn defizitär. Es wurden Seitens der Gemeinde Wattens 3 Millionen Euro zugeschossen. Verluste mussten ausgeglichen werden.

Die Destination Wattens wurde im Jahr 2011 als öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Marktgemeinde Wattens (40%) und Swarovski (60%) zur Förderung des Gemeinwohls und der Umsetzung nachhaltiger, strategischer Initiativen in den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Bildung gegründet. Ergänzend dazu wurden in den vergangenen Jahren Initiativen in den Bereichen Mobilität umgesetzt. Die Intention der öffentlich-privaten Partnerschaft war nicht, Profite zu erwirtschaften, sondern gemeinsam die nachhaltige Entwicklung des Standortes voranzutreiben und, unter anderem, durch die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, auch die Abhängigkeit des Standorts von Swarovski zu reduzieren.

Damit die Gesellschaft ihren Auftrag erfüllen kann, haben die Gesellschafter im Jahr 2011 beschlossen, die Destination Wattens ab 2012, für einen Zeitraum von zunächst 10 Jahren, durch Kapitalzuschüsse in Höhe von maximal 1.000.000 Euro pro Jahr (60% Swarovski, 40% Gemeinde) zu finanzieren. Alle darüber hinaus benötigten finanziellen Mittel wurden selbständig über den operativen Betrieb erwirtschaftet.

Folglich war die Destination Wattens zu keinem Zeitpunkt defizitär. Vielmehr hat sie stets im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten agiert. Die Behauptung, es hätten Verluste ausgeglichen und Kapital nachgeschossen werden müssen, ist schlichtweg falsch.

Seitens der Marktgemeinde Wattens wurden, auf Grundlage der Beschlüsse, seit 2012 insgesamt 3,3 Millionen Euro an Kapitalzuschüssen geleistet. Demgegenüber stehen, um nur einige positive Effekte zu nennen, Kommunalsteuereinnahmen in Höhe von 844.000 Euro aus dem Betrieb der Werkstätte Wattens, in der aktuell 65 Betriebe mit 350 Mitarbeiter*innen angesiedelt sind, weiters das Bildungsprogramm „Englisch von Klein bis Groß“ (Bilingualer Unterricht), das mit 500.000 Euro unterstützt wurde, sowie die Mobilitätsinitiativen, in die 175.000 Euro für E-Ladeinfrastruktur und E-Carsharing investiert wurden. Außerdem haben alle Initiativen der Destination Wattens zu einem positiven Imageeffekt geführt, der zwar schwer bezifferbar ist, aber nicht völlig ausgeblendet werden darf.

Hätte man sich um eine ausgewogene Darstellung der Sachverhalte bemüht, hätte man diese positiven finanziellen und nicht-finanziellen Effekte zumindest erwähnen müssen, ergibt sich daraus doch ein gänzlich anderes Kosten-Nutzen Bild für die Marktgemeinde Wattens.

In Anbetracht der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen bei Swarovski, die naturgemäß einen unmittelbaren Effekt auf die Finanzkraft der Marktgemeinde Wattens haben, erfolgte im Herbst 2021 der gemeinschaftlich getragene Beschluss, die nächste Entwicklungsstufe der Destination Wattens zu initiieren.

Diese baut im Wesentlichen auf drei Säulen auf:

  • das bisher Geschaffene soll bewahrt und neue Aktivitäten sollen auf Basis des Leitbildes der Destination Wattens entwickelt werden
  • die Destination Wattens soll bis Ende 2023 wirtschaftlich eigenständig sein und dadurch ohne Zuschüsse seitens der Gesellschafter auskommen
  • um dies zu erreichen, wird der Fokus auf die Erweiterung bestehender sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zur nachhaltigen Refinanzierung der Regionalentwicklungsinitiativen gelegt

Das vorgeschlagene Zukunftsmodell der Destination Wattens wurde in den entsprechenden Gremien (Gemeinderat, Swarovski Beirat, Generalversammlung Destination Wattens) für tragfähig befunden und beschlossen, folglich wurde ein klares Mandat erteilt, dieses umzusetzen.

Aussage 2: Die Destination Wattens ist völlig intransparent. Die Gemeinde durfte zwar immer zahlen, hatte aber nie Einblicke in die Bücher. Inwieweit die Mittel zweckorientiert, im Sinne des Leitbildes der Destination Wattens, verwendet werden, entzieht sich jeglicher Kenntnis, weil man null Einblick in das Finanzgebaren hat. Weniger Transparenz geht eigentlich gar nicht.

Dieser Vorwurf ist falsch. Die Destination Wattens hat stets eine sehr offene und konstruktive Beziehung zu ihren Gesellschaftern und vor allem auch zu den Gemeinderät*innen gepflegt.

Ihrer Informationspflicht ist die Destination Wattens zum einen über die Generalversammlungen nachgekommen, zum anderen hat die Destination Wattens in regelmäßigen Abständen auch immer wieder den gesamten Gemeinderat in die Werkstätte Wattens eingeladen, um über neue Entwicklungen zu berichten. Wenn es zwischendurch Fragen zu einzelnen Initiativen der Destination Wattens gegeben hat, so wurden diese immer prompt und vollumfänglich beantwortet. Selbstverständlich wird diese bisher gelebte Transparenz auch in Zukunft so beibehalten.

Aussage 3: Es wurden kurz vor der Kommunalwahl zwei Firmen in die Gesellschaft hineingenommen. Sie sollen die Destination Wattens bis 2023 auf finanziell gesunde Beine stellen. So zumindest sieht es das Geschäftsmodell vor.

Die Destination Wattens steht seit Anbeginn auf finanziell gesunden Beinen. Es geht vielmehr darum, auf Basis der veränderten finanziellen Rahmenbedingungen, wirtschaftlich eigenständig zu werden und dabei den definierten Auftrag auch weiterhin zu erfüllen. Den zwei neuen Unternehmen kommt im Rahmen des Zukunftsmodells eine zentrale Rolle zu.

Bereits im Rahmen der Generalversammlung im September 2020 wurde erstmals über mögliche neue Geschäftsmodelle (unter anderem die Gründung eines Reinigungsunternehmens) zur Erreichung der nachhaltigen wirtschaftlichen Eigenständigkeit diskutiert.

Beide Gesellschafter wurden im Rahmen der Generalversammlungen außerdem frühzeitig und vollumfänglich über die Gründungsaktivitäten informiert. Die Gründung steht in keinster Weise im Zusammenhang mit den Gemeinderatswahlen.

Es wurden auch keine Firmen in die Gesellschaft genommen, sondern vielmehr, zur Umsetzung des Zukunftsmodells, mit strategischen Partnern eine Firma gegründet (Gaumenglück Tirol GmbH) und eine zur Gründung (BLITZBLANK Tirol GmbH) vorbereitet.

Aussage 4: Beide neu gegründeten Unternehmen münden am Ende in einer Privatstiftung in Wien. Es geht nicht, dass sich eine Gemeinde mit öffentlichen Mitteln an einer Firmenkonstruktion beteiligt, die einer Privatstiftung zugutekommen.

Die Gründung der beiden neuen Unternehmen ist zentrales Element des Zukunftsmodells der Destination Wattens, um Erträge zu erwirtschaften, die schlussendlich wieder in Regionalentwicklungsprojekte fließen können. Diese Firmen haben ihren Sitz in Wattens. Dadurch entstehen, im Sinne des Auftrages der Destination Wattens, wieder neue Arbeitsplätze am Standort, die es so noch nicht gegeben hat.

Zentraler Ansatz war, Potentiale am Standort zu heben. Nachdem es in Wattens hohen Bedarf an Reinigungs- und Verpflegungsdienstleistungen gibt, fiel die Entscheidung auf die Entwicklung von Geschäftsmodellen in diesen beiden Branchen. Zur erfolgreichen Umsetzung begab sich die Destination Wattens auf die Suche nach potentiellen strategischen Partnern aus der jeweiligen Branche. Mit der Unternehmensgruppe der Familie Reichel, zu der BLITZBLANK und Gaumenglück gehören, fand man einen solchen strategischen und auch kompetenten Partner. Gemeinsam mit diesem Partner, einem Familienunternehmen in dritter Generation, wird man nachhaltig erfolgreiche Unternehmen aufbauen. Dass die Familie Reichel ihre Beteiligungen in einer Privatstiftung hält, ist weder ungewöhnlich, noch von Belang.

Abgesehen vom aufzubringenden Stammkapital, das ohnehin in der Gesellschaft verbleibt und überdies aus dem operativen Budget der Destination Wattens kommt, fließen keine kommunalen Gelder in die neu gegründeten Unternehmen.

Es werden keine kommunalen Gelder über die Destination Wattens in einer Privatstiftung „landen“. Diese Behauptung ist völlig abwegig. Die Unternehmen wurden gegründet, um nachhaltig Erträge zu erwirtschaften, die einen Beitrag dazu leisten, die Regionalentwicklungsinitiativen der Destination Wattens weiterhin zu finanzieren.

Aussage 5: Beide Unternehmen haben einen Startvorteil und greifen wettbewerbsverzerrend in die regionale Wirtschaft ein.

Auf Grundlage des Zukunftsmodells und der damit angestrebten wirtschaftlichen Eigenständigkeit der Destination Wattens ist es legitim, marktwirtschaftlich zu agieren und damit Potentiale, die sich bieten, auch zu nutzen. Es wäre fahrlässig, dies im Rahmen eines gemeinwohlökonomischen Agierens nicht zu tun.

Dabei werden selbstverständlich alle Regeln des freien Wettbewerbs eingehalten. Von Wettbewerbsverzerrung kann somit keine Rede sein.

Kontakt:

Theresa Wolf | Marketing & Communications
theresa.wolf@destination-wattens.at
+43 664 6256406